Nur wenn wir Nachhaltigkeit erreichen, ermächtigen wir überhaupt die Selbstheilungskräfte dieser Erde weiterhin menschliches Leben zu unterstützen, es ist genau diese Reihenfolge. In der Ökologie ist Nachhaltigkeit im Sinne von biologischen Systemen zu sehen, die im Sinne von Nachhaltigkeit mannigfaltig und produktiv verbleiben. Langlebige und gesunde Wälder sind Beispiele für nachhaltige biologische Systeme. Drückt man es aber allgemeiner aus, geht es bei Nachhaltigkeit um Durchhaltevermögen von Systemen und Prozessen.
Nachhaltige Entwicklung beinhaltet die systemischen Zusammenhänge von Ökologie, Economy, Politik und Kultur. Bei Nachhaltigkeit handelt es sich um ein Prinzip, aus dem anderes seinen Ursprung hat. Es stellt eine gegebene Gesetzmäßigkeit dar, eine Gesetzmäßigkeit, die anderen Gesetzmäßigkeiten wiederum übergeordnet ist, deshalb eben auch Prinzip. Im klassischen Sinne steht das Prinzip zwingend an oberster Stelle. Es sind nicht Werte, die wir mal ganz nach Gusto wählen können, weil wir sie schätzen, dies sind nur unsere aktuellen Wert-Schätzungen.
Argumentationsketten auf dem Gebiet der Wert-Schätzungen können mit Argumenten wie „es gibt viele Gründe für dieses und jenes“, „ich stimme dem zu, ich bin auch dieser Ansicht“, „ich bin derselben Meinung, oder gar ich stimme nur bedingt zu“, „das ist nicht unbedingt der Fall in meinem Sinne“, „es ist nicht so einfach wie es scheint“ oder „ich bin anderer Meinung“, geführt werden.. Angesichts einer Sachlage, bei der es darum geht die Selbstheilungskräfte der Welt zu unterstützen, die unser Leben bedingen, scheint mir eine Art obiger Argumentation geradezu widersinnig.
Es stimmt, es geht um Planung, Organisation, Führung und Controlling, wenn man von Nachhaltigkeit im Rahmen von Führungskompetenzen spricht. Es stimmt auch, dass man zwischen Führungskräften und Management unterscheiden kann. Führungskräfte sind zweifellos mit operativen Dingen wie Planung, Controlling und Organisation beschäftigt, die Manager doch wohl eher mit inspirierenden und motivierenden Visionen und haben strategische Veränderungen im Blickfeld.
Es tut natürlich weh, dass die Harvard University entdeckt hat, entdeckt haben soll, dass die Persönlichkeitsmerkmale der Top Manager irrelevant sind, es also gar nicht darauf ankommt, ob die geschäftsführenden Manager visionär, selbstsicher, geduldig, zurückhaltend, detailorientiert oder strategisch denkend sind.
Keine, der von der Harvard University getesteten persönlichen Merkmale, sind relevant für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmung. Wie schade!
Beruhigend wirkt, dass Best-Practice-Unternehmen eine konsequente Aus- und Weiterbildung betreiben. Dieses Buch dient dazu, für Manager und Führungskräfte einen Beitrag zum besseren Verständnis, was Nachhaltigkeit und Führung wirklich heißen kann, beizutragen, einfach bessere Manager und Führungskräfte zu sein. Trotz Action Learning, bei dem es sich darum handelt, Projektgruppen, an der Lösung realer Probleme aus dem Tagesgeschäft arbeiten zu lassen, was als Vorgehensweise neben dem Praxisbezug den Vorteil der Verbesserung der Beziehungen zwischen verschiedenen Teilnehmern, Managern und Funktionen (Abteilungen) hat und was als Methode an großer Bedeutung gewinnt, glauben wir daran, dass der einzelne sich weiter bilden kann und soll, wir setzen also auf Information und Aufklärung, die kein Zweiter wie Immanuel Kant definiert hat.
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.
Der Manager oder die Führungskraft, der/die sich weiterbilden möchte, steht in der Verantwortung einer konsequenten Implementierung der wesentlichen und wichtigsten Erkenntnisse und Methoden hinsichtlich der Nachhaltigkeit und der Management- und Führungspraxis. Er muss Inhalte und Methoden direkt an unternehmerische Ziele binden. Wer sollte es sonst tun?
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